Ein überparteiliches Komitee fordert eine Volksabstimmung über das neue Friedhofreglement der Stadt Weinfelden, das ein abgegrenztes Gräberfeld für Bestattungen nach islamischer Tradition ermöglicht. Der Plan sieht vor, bis zu 70 Gräber, die nach Mekka ausgerichtet sind, zu schaffen. Der Vorschlag wurde vom Weinfelder Parlament am 19. Dezember mehrheitlich genehmigt.
Der bewährte Grundsatz, auf dem Friedhof der politischen Gemeinde nicht nach Religionen zu unterscheiden, würde mit der Schaffung eines abgegrenzten muslimischen Gräberfeldes durchbrochen. Diese Spezialregelung nur für eine Religion schade der grossen Mehrheit der Muslime, die keine Sonderbehandlung wünschen, warnten die Kritiker im Stadtparlament: Sie würden, im Tod wie im Leben, nicht in die Gemeinde integriert, sondern separiert. «Bei einer so wichtigen Frage muss das Volk das letzte Wort haben», fordert Lukas Madörin (EDU), der mit seiner Partei das Referendum angeregt hat.
Das Komitee hat noch bis am 20. Januar 2025 Zeit, mindestens 400 Unterschriften aus der Stadt Weinfelden zu sammeln.
Weitere Infos: https://wyfelder.ch/das-volk-soll-ueber-muslimgraeber-in-weinfelden-abstimmen-koennen/