Einbürgerung des Wiler Imams: Einbürgerungs-Kriterien neu regeln

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Einbürgerung des Wiler Imams: Einbürgerungs-Kriterien neu regeln

Pressecommuniqué

Die Einbürgerung des umstrittenen Imams Alimi in Wil SG, dessen Nähe zu salafistischen Kreisen grundsätzlich gut dokumentiert war, hat einmal mehr vor Augen geführt, dass die sehr mechanischen Einbürgerungs-Kriterien in der Schweiz dringend überdacht werden müssen. Es ist unablässig, dass das zuständige Einbürgerungsorgan (in Wil die Kommission und das Stadtparlament) alle bei Staatsstellen gesammelten Informationen vorgelegt erhält.

Wir plädieren im Weiteren für ein Punktesystem bei Einbürgerungen, wie es der bekannte Islamwissenschaftler Hamed Abdel-Samad im aktuellen Interview mit der «Schweizerzeit» (27. April 2018, Seiten 16 bis 18) fordert:

(…)

Ich kann mir vorstellen, dass bei dieser Einbürgerung juristisch gesehen wahrscheinlich alles ordnungsgemäss abgelaufen ist. Wir haben im deutschsprachigen Raum ein sehr mechanisches Verständnis der Staatsbürgerschaft: Man muss so und so viele Jahre im Land leben, die Sprache beherrschen und einige Fragen richtig beantworten können. Dieses Verständnis ist falsch! Wir müssen uns fragen, wie wir die viel zu technischen Kriterien wirkungsvoll verändern können.

Ich plädiere für ein Punktesystem bei Einbürgerungen. Auch Sozialleistungen und die Verlängerung des Aufenthaltsrechts sollten an Integrationsleistungen geknüpft sein. Wenn zum Beispiel die Tochter beim Schwimmunterricht fehlt oder in der Primarschule ein Kopftuch tragen muss, gibt das Minuspunkte für die Eltern. Wer sich auf allen Ebenen – das umfasst auch die soziale und emotionale Integration – integriert, soll belohnt werden.

Wer im salafistischen Umfeld, das unseren Wertvorstellungen fundamental widerspricht, verkehrt, erfüllt die Integrationskriterien nicht.

Egerkinger Komitee